Energienews


17.05.2019

Studie: Dunstabzug in energieeffizienten Gebäuden

Die Fotoserie macht die Unterschiede bei der Erfassung des Wrasens (Dunst) in unterschiedlichen Betriebsstufen deutlich. Auch die Art und Qualität des Dunstabzugsystems hat Einfluss auf die Erfassung. Beim abgebildeten Lüftungssystem wird der Wra
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Mit Blick auf höhere Energieeffizienz bei Gebäuden sowie gestiegene Komfortansprüche der Bewohner rückt die Dunstabzugshaube gerade in luftdichten Gebäuden in den wissenschaftlichen Fokus. Oliver Kah und Kristin Bräunlich vom Passivhaus Institut bewerteten zusammen mit dem Institut für Technische Gebäudeausrichtung Dresden (ITG), dem Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) sowie der Firma Naber GmbH die unterschiedlichen Systeme von Dunstabzugshauben. Zudem untersuchten die Beteiligten die Wechselwirkung mit dem Gebäude.

Vorrang für Wandhaube

Kah: „Die Bauform der Dunstabzugshaube sowie deren Anordnung im Raum haben erheblichen Einfluss darauf, wieviel Wrasen erfasst wird und welcher Volumenstrom hierfür erforderlich ist.“ Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zum Beispiel an der Wand montierte Dunstabzugshauben (Umluft und Abluft) im Vergleich zu Kochfeldabsaugungen schon mit deutlich geringeren Luftstufen eine vergleichbare Menge Wrasen erfassen.

Umluft bevorzugt

Bei Gebäuden mit sehr geringem Heizwärmebedarf wie Passivhäusern empfiehlt das Passivhaus Institut, Umluftsysteme einzubauen. Abluftsysteme könnten den Heizwärmebedarf von energieeffizienten Gebäuden deutlich erhöhen, zudem sind Umluftsysteme in der Regel einfacher zu integrieren. Die Untersuchungen zeigen zudem, dass gute Umluft-Dunstabzugssysteme in Kombination mit einer Wohnungslüftung nahezu vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Geruchsminderung erzielen wie Abluftsysteme.

Feuchtigkeit abführen

Im Unterschied zu Abluft-Dunstabzugshauben wird jedoch bei Umluftsystemen die Feuchtigkeit, die beim Kochen entsteht, nicht beseitigt. Für eine ausreichende Abfuhr der Feuchtigkeit wird daher in der Küche eine Grundlüftung empfohlen. Bräunlich: „In Passivhäusern und häufig auch bei anderen energieeffizienten Gebäuden ist eine kontrollierte Lüftung ohnehin Bestandteil des Gebäudekonzepts. So ist bei diesen Gebäuden bereits für einen genügenden Grundluftwechsel gesorgt, durch den die Feuchtelasten abgeführt werden.“

Wird dennoch in Gebäude mit sehr geringem Heizwärmebedarf / Passivhäuser eine Abluft-Dunstabzugshaube eingebaut, empfiehlt das Passivhaus Institut Folgendes zu beachten:

  • Lösungen für die Nachströmung müssen vorgesehen werden.
  • Die Öffnung für die Abluft bzw. Nachströmung muss mit dichtschließenden Abschlüssen versehen werden, Rückschlagklappen sind meist nicht ausreichend.
  • Systeme, die mit moderaten Abluftvolumenströmen eine ausreichende Erfassung des Wrasens sicherstellen, sollten bevorzugt werden.
  • In kleineren Wohnungen kann der zusätzliche Lüftungswärmeverlust sowohl den spezifischen, flächenbezogenen Heizwärmebedarf als auch die Heizlast erheblich erhöhen. Abluft-Dunstabzugssystemen sind daher in Gebäuden mit überwiegend kleineren Wohneinheiten eher nicht zu empfehlen.

Kaum Kostenunterschiede

Bei der Betrachtung der Gesamtkosten unterscheiden sich die beiden Systeme Abluft und Umluft kaum: Während bei Umluft-Systemen jährliche Kosten für den Wechsel des Aktivkohlefilters anfallen, liegen Abluftsysteme bei den Installationskosten etwas höher und verursachen aufgrund der zusätzliche Lüftungswärmeverluste höhere Heizenergiekosten.

Die Forschung zu Dunstabzugssystemen in energieeffizienten Gebäuden wurde von der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert (Aktenzeichen: SWD-10.08.18-7-17.27).

Das Passivhaus Institut hat angekündigt, den Forschungsbericht zu Dunstabzugshauben in Wohnküchen sowie den daraus resultierende Leitfaden zeitnah auf seiner Homepage (www.passiv.de) kostenfrei als Download zur Verfügung zu stellen.




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